Reiseberichte aus aller Welt


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Mittelmeerkreuzfahrt 2014

Von Barcelona nach Rom und Pompeji

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Zu diesem Kurzurlaub hatten wir uns sehr spontan entschlossen. Zur WM 2014 in Brasilien gab es einige gute Angebote von unserer bevorzugten Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean, unter anderem auch eine 5-Nächte-Kreuzfahrt von Barcelona nach Civitavecchia vor den Toren Roms, Neapel und Rückfahrt nach Barcelona. Eine Gelegenheit, mal ein paar Tage auszuspannen. Dachten wir zumindest...

Die Anreise mit Lufthansa am Samstagmorgen ging reibungslos und schnell; schon gegen halb eins waren wir am Hafen (das Taxi war mit 30 Euro für uns beide halb so teuer wie der organisierte Transfer!) und nach einem extrem schnellen und freundlichen Einchecken schon wenig später an Bord der Oasis of the Seas, einem der beiden größten Kreuzfahrtschiffe der Welt.

Fakten zur Oasis of the Seas:
360 Meter lang
60,5 Meter breit (Breite über alles)
225.282 Bruttoregistertonnen
Seit Dezember 2009 im Dienst
2.704 Kabinen
bis zu 6.296 Passagiere
2.165 Mann Besatzung

Schon der Anblick im Hafen von Barcelona war überwältigend. Die Oasis ist wirklich eine Reise wert, alleine das Entdecken der vielen Möglichkeiten an Bord war innerhalb der zwei Seetage kaum machbar. Trotz der vielen Passagiere wirkt das Schiff nicht überfüllt. Besonders beeindruckend: das Aqua-Theater! Das Becken hat einen variablen Boden, der von direkt unter der Wasseroberfläche bis auf über 5 Meter Tiefe in kürzester Zeit abgesenkt werden kann, und nahezu halsbrecherische Sprünge aus bis zu 17 Meter Höhe möglich macht. Vorsicht aber in den ersten drei Reihe - Splashzone! Ebenfalls etwas vollkommen Neues: der Central Park - eine nach oben offene Oase mit echten Bäumen und Pflanzen auf Deck 8.

Nach einem ruhigen und erholsamen Seetag, der uns von Barcelona aus zwischen Korsika und Sardinien hindurch nach Civitavecchio brachte, ging es per Bustransfer zum Petersplatz im Vatikan, von wo aus wir auf eigene Faust, nur mit einem GPS-Handy mit Straßenkarte "bewaffnet", auf Entdeckungstour gingen.

Rom
Vom Petersplatz aus ging es am Tiber entlang bis zur Engelsburg, dann über die Engelsbrücke und weiter auf der südlichen Seite des Tiber entlang bis zum höchsten italienschen Gericht. Von da aus weiter durch kleine enge Gassen bis zum spanischen Platz, vorbei an den Nobelmarken dieser Welt wie Dior, Valentino, Gucci, Ferragamo und noch viele mehr. Leider war der spanische Platz größenteils mit Baucontainern zugestellt, die Kirche am Ende der berühmten spanischen Treppe eingerüstet, so dass kaum etwas zu sehen war.
Weiter ging es Richtung Trevibrunnen. Leider war auch dieser komplett eingerüstet und ohne Wasser. Der Brunnen liegt auf einem winzigen Platz inmitten von Häusern und war in diesem Zustand, auch wegen der Unmenge von "fliegenden Händlern" eine richtige Enttäuschung.
Durch ein Gewirr von Gassen und Gässchen führte unser Weg über den Hadrianstempel weiter zum Pantheon und von dort zum Vittoriano, einem riesigen Prunkbau an der Piazzia Venezia. Über eine lange flache Treppe, die Cordonata, ging es am Senatorenpalast vorbei zum Forum Romanum, der großen Ausgrabung mitten in Rom. Von dem Hügel hinter dem Senatorenpalast hat man einen großartigen Blick auf die Anlage. An der Südseite des Forum Romanum entlang ging es weiter bis zum Gelände des Circus Maximus und dann die Via di San Gregorio hinauf bis zum Kolosseum. Leider ist auch dieses derzeit fast komplett eingerüstet, zumal entlang der Via dei Fori Imperiali derzeit eine neue Metrolinie gebaut wird und überall Bauzäune und Abstützungen den Blick versperren. An der Piazza Venezia warfen wir noch einen Blick auf die Trajansmärkte, dann ging es über die Piazza Navona zurück Richtung Engelsburg und Petersplatz.

Insgesamt eine Strecke von rund 11 km, für die wir etwa 3,5 Stunden gebraucht haben.

Neapel - Vesuv - Pompeji
Mit dem Bus ging es bis auf 1017 Meter auf den Vesuv hinauf, über enge Haarnadelkurven, bei denen man sich unwillkürlich fragt, ob ein Reisebus das überhaupt schaffen kann. Die letzten - etwa 250 - Meter mussten zu Fuß bewältigt werden, was bei den steilen Wegen aus Sand und Asche schon etwas Kondition abverlangt.
Der Gipfel war auch an diesem Tag in Rauch und Wolken gehüllt, eine beklemmende Atmosphäre - unten im Tal die in der Sonne liegende Metropole Neapel, oben der düstere Gipfel, mit den rauchenden Kraterränden. Auch die vielen verlassenen Häuser, Restaurants und Hotels entlang der Straße zum Kraterrand machen klar, dass diese Zone gefährlich ist und bleibt.

Gegen Mittag erreichten wir dann die Ausgrabungen von Pompeji. Obwohl wir fast drei Stunden in den Ruinen unterwegs waren, haben wir doch nur einen Bruchteil der Anlage gesehen: Theater, Haus des Menander, die Stabianer Thermen, das Lupanare und das Forum - insgesamt eine hochinteressante und spannende Führung, lebendige Geschichte! Gerne wären wir hier noch länger geblieben und haben uns fest vorgenommen, hier noch einmal einige Tage zu verbringen, zumal uns auch Herculaneum noch interessiert.

Nach einem leider etwas trüben und regnerischen Tag auf See, den wir zum Bummeln auf der Royal Promenade, einer Art Flaniermeile mit Läden, Bar's und Restaurants auf Deck 5 nutzten, ging es dann am Donnerstagmorgen leider schon wieder zurück nach Deutschland.

Die Reise ist trotz ihrer Kürze empfehlenswert, zum einen um das Schiff kennenzulernen, zum anderen um mit wenigen Tagen Urlaub trotzdem viel zu sehen!