Reiseberichte aus aller Welt


Valid HTML 4.0!

Valid CSS!

Australien 2005

Von Adelaide nach Brisbane und auf die Whitsundays

Zur Bildergalerie

Beim vierten Australienurlaub hatten wir uns eine lange Strecke vorgenommen, daher waren dieses Mal gleich viereinhalb Wochen eingeplant: vom 24.02.2005 bis 27.03.2005.

Als Airline hatten wir dieses Mal Malaysia Airlines ausgesucht, nicht zuletzt wegen der guten Kritiken hinsichtlich Service und dem kostenlosen Hotelzimmer bei mehr als 8 Stunden Zwischenstopp in Kuala Lumpur. Die guten Kritiken kann ich nur bestätigen. Der Sitzabstand zum Vordermann war besser als bei allen bisher geflogenen Airlines und der Service absolut prima. In Kuala Lumpur hatten wir auf dem Hinflug mehr als 12 Stunden Aufenthalt, der Transfer zum Hotel klappte perfekt. Das Equatorial Bangi war ein Spitzenhotel und nach ein paar Stunden Schlaf haben wir dort sehr gut und preiswert gegessen, bevor uns der Bus wieder zum Flughafen gebracht hat. Malaysia ist übrigens ein außerordentlich moderner asiatischer Staat, wir waren angenehm überrascht!

Unsere Reiseroute
Für größere Karte hier klicken

Unsre Reise startete in Adelaide, wo wir zwei Tage unseren Jetlag ausgeschlafen haben, bevor es Montags Richtung Norden nach Port Augusta ging. Dort hofften wir, endlich mal ein paar richtige Roadtrains zu sehen zu bekommen, die berühmten australischen Trucks mit drei und mehr Anhängern. Erst nachdem wir dann noch mal 100 km Richtung Cooper Pedy gefahren sind, hat es wenigstens mit einem geklappt.

Von Port Augusta ging es zurück über Adelaide nach Port Elliot. Von hier aus wollten wir nach Kangoroo Island, von dem wir viel gehört hatten, aber die mehr als exorbitanten Preise für eine Überfahrt, ganz zu schweigen von den Preisen für eine organsierte Tour haben uns von einem relaxten Ruhetag überzeugt. Wir übernachten auf unseren Reisen immer auf Big4-Campingplätzen in Holiday Units oder Cottages und hatten in Port Elliot einen Platz direkt am Strand. Es war zwar nach drei Tagen Hitze inzwischen stark abgekühlt (morgens haben wir sogar geheizt), aber zum spaziergehen war es genau richtig.

Donnerstags geht die Fahrt weiter an der Südküste entlang, zunächst durch Weinberge, dann durch eine recht öde Gegend mit vielen Salzseen. Es ist keine Hochsaison, daher ist in vielen Orten "tote Hose". Unser nächster Übernachtungsort ist Robe, dort gibt es fantastische zerklüftete Kalksteinfelsen an der Küste, in denen tausende von Vögeln nisten. Man kann dort toll an der Steilküste entlang spazieren gehen, sollte aber immer auf den Wegen bleiben, da die Felsen teilweise stark ausgehöhlt sind.

Nächstes Ziel ist Mount Gambier, wieder eine etwas größere Stadt, immer noch in South Australia. Größte Attraktion ist dort der Blue Lake, ein Kratersee, der zwei Mal pro Jahr mehr oder weniger von einem Tag zum anderen seine Farbe wechselt. Im australischen Sommer strahlend blau, im Winter schlammig grün. Bisher weiß noch keiner genau warum. Wir hatten Glück, der See war noch dunkelblau, der Wechsel steht aber unmittelbar bevor. Die Gegend ist sehr schön, es gibt auch einige Tropfsteinhöhlen dort, die aber leider schon geschlossen hatten.

Samstag ging es dann in die Grampians und damit nach Victoria. Leider regnete es nun ziemlich heftig und es wurde auch reichlich kühl. Als wir Sonntag frühmorgens aufwachten, war hinter unserem Haus eine komplette Känguru-Herde versammelt, die dort jeweils morgens und abends auf die Wiese hinter den letzten Häusern des Platzes zum fressen kommt.
Glücklicherweise regnete es nicht mehr und wir konnten den Tag wie geplant mit einer Rundfahrt und -wanderung zum Boroka-Lookout, den Balconies, dem McKenzie-Wasserfall und den Silverbend-Falls verbringen. Die Grampians sind auf alle Fälle einen Besuch wert!

Auf der Weiterfahrt ging es nun an der berühmten Great Ocean Road entlang. Ich weiß nicht ob es am schlechten Wetter lag, aber ich war reichlich enttäuscht. Die zerklüftete Küste bei Robe war auch nicht anders und ein großer Teil der Strecke windet sich in endlosen Serpentinen durchs Landesinnere. Die Fahrt ist extrem anstrengend, die meisten Orte auf der Karte bestehen nur aus ein oder zwei Häusern. Die bekannten "Twelve Apostel" sind ganz okay, aber nicht grade atemberaubend.

Nächster Aufenthalt mit zwei Nächten war in Melbourne. Statt mit dem Auto nahmen wir den Bus in die City und waren auch hier ziemlich enttäuscht. Für uns kein Vergleich mit Sydney oder Brisbane. Melbourne wirkte auf uns schmuddelig, eng und dunkel, voller Baustellen und Menschenmassen, mit nur wenigen hübschen Gebäuden wie dem Bahnhof.

Danach stand Philip Island auf dem Programm. Die Insel ist sehr hübsch, das Koala-Center allerdings seinen Eintrittspreis nicht unbedingt wert. Man muss schon sehr suchen, bis man ein oder zwei Koalas entdeckt, da gibt es andere Einrichtungen, die wesentlich mehr bieten. Dafür ist die Pinguin-Parade zwar ein Touristenspektakel, aber absolut niedlich. Ich habe nicht gewußt, dass die kleinen Kerlchen wie Katzen gurren! Überall wimmelte es von kleinen Pinguinen, überall watschelte es - es war wirklich klasse. Auf der Rückfahrt haben wir an einer einsamen und völlig dunklen Stelle dann noch die Milchstraße und den fantastischen Sternenhimmel genossen.

Unser nächstes Ziel war Lakes Entrance. Dort beginnt ein 140 km langer Sandstrand, entsprechend ist der Ort hauptsächlich auf Tourismus ausgelegt. Der Strand ist tatsächlich auch außerordentlich schön, allerdings möchte ich in der Hauptsaison nicht dort sein...

Die nächste Etappe von Lakes Entrance nach Tathra in New South Wales war wieder sehr anstrengend, da die Straße sehr kurvenreich und bergig ist. In der Gegend von Tathra reiht sich ein Badeort an der anderen, die Strände sind vor allen Dingen für Surfer ein Paradies.

Von Tathra geht es weiter über den Snowy Mountain Highway nach Cooma. Hier beginnt die Straße in die Snowy Mountains und überall finden sich Hinweise auf Skiverleih. Irgendwie kaum vorstellbar in dieser Hitze...
Von Cooma aus geht es weiter in das ACT, nach Canberra. Dort ist alles irgendwie ziemlich gigantisch: riesige Regierungsgebäude, riesige breite Prachtstraßen und -alleen. Nur Menschen sieht man relativ wenige, na gut, es ist auch Sonntag. Über den Federal Highway geht es schließlich nach Sydney, insgesamt unsere längste Etappe, wo wir am Abend erst mal einen netten Huntsmann samt Nachwuchs aus unserem Haus vertreiben müssen... Hatte ich erwähnt, dass ich riesige haarige Spinnen hasse? Aber that's Australia!

Das Wetter in Sydney ist fantastisch und da wir schon zum dritten Mal hier sind, können wir meiner mitgereisten Mutter ganz zielsicher die schönsten Ecken zeigen: Darling Harbour, eine Fahrt mit der Monorail, die Town Hall, das Queen Victoria Building, den AMP-Tower (hochfahren ist inzwischen vollkommen überteuert - 1999 waren es noch 4,50 A$, jetzt soll es 22 A$ kosten!), durch den Hyde Park und die Macquarie Street hinunter zum Opera House. Von dort am Circular Quay entlang und durch The Rocks zur Harbour Bridge hinauf auf die Aussichtsplattform. Danach sind wir ziemlich kaputt und legen am nächsten Tag einen Entspannungstag am Pool ein. Abends fahren wir noch mal nach North-Sydney um die Skyline bei Nacht zu sehen.

Nach zwei Tagen geht es weiter durch die Blue Mountains zum Lake Macquarie nördlich von Sydney. Um die Blue Mountains bequem zu "erfahren", empfiehlt sich der Rundkurs über den verlängerten Freeway 2 nach Lithgow und zurück über den verlängerten Freeway 4 nach Sydney. Die besten Aussichtspunkte sind ausgeschildert.

Vom Lake Macquarie geht es noch mal 450 km nach Coffs Harbour. Es schüttet den ganzen Tag wie aus Kübeln und wir fühlen uns unangenehm an unseren ersten Urlaub 1999 erinnert, wo es genauso war. Um unsere Einkäufe aus dem Auto zu kriegen, ziehe ich schnell einen Badeanzug an, da wir selbst mit Regenjacken im Nu durchweicht sind.

Nächstes Etappenziel ist Hastings Point, kurz vor Brisbane. Auf dem Weg dorthin machen wir in Byron Bay halt. Hier befindet sich der östlichste Punkt der australischen Festlands an einem Leuchtturm. Man kann dort schön laufen und die Aussicht ist prima, wenn denn das Wetter stimmt (wir hatten wenigstens keinen Regen). In den richtigen Jahreszeit kann man hier sogar Wale sehen, wir bekamen wenigstens ein paar Delphine zu Gesicht.

An der Gold Coast entlang geht es nun nach Brisbane, dem Endziel unserer Reise mit dem Auto. Über 6000 km sind es geworden.
Surfers Paradise an der Gold Coast ist Geschmackssache. Für uns ist es die klassische Verschandelung einer schönen Ecke, kein Unterschied zu Miami Beach oder Playa del Ingles oder tausend anderen überlaufenen Badeorten mit Hochhäusern und Lärm.
In Brisbane packten wir unser Gepäck um, da wir nun für drei Tage auf die Whitsundays fliegen und nur Handgepäck mitnehmen wollten. Den Rest haben wir bei meiner Freundin gelassen, die seit 24 Jahren in der Nähe von Brisbane lebt und die wir bisher auch jedes Mal besucht haben.

Sonntag früh um acht ging es mit VirginBlue nach Proserpine, dem Flughafen der Whitsundays. Hier haben wir für drei Tage ein Haus auf einem wunderschönen Platz mit einem großen Pool, an dem wir uns zwei faule Tage lang aalen. Am dritten Tag geht es mit einem Schnellboot hinaus nach Hook Island, wo wir zwei Stunden schnorcheln. Leider sind die Riffe immer noch durch die Korallenbleiche schwer beeinträchtigt, auch wenn das Leben langsam aber sicher zurückkehrt. Danach sind zwei Stunden Aufenthalt am Whitehaven Beach angesagt, einem der berühmtesten Strände, der unter Naturschutz steht und durch endlosen feinen weißen Sand und kristallklares türkisblaues Wasser bekannt wurde. Hier auf den Whitsundays hätte ich noch viel länger bleiben können, zumal auch das Wetter wieder fantastisch ist.

Zurück in Brisbane wartet noch das Lone Pine Koala Sanctuary auf uns. Dieser kleine Park beherbergt nicht nur sehr viele Koalas sondern auch Vögel, Dingos, Wombats, Tasmanische Teufel, Wallabies, Krokodile, Cassowarys, Emus - so ziemlich alles, was Australiens Tierwelt zu bieten hat. Besonders schön ist die große Känguru-Wiese, wo man die Kängurus füttern und streicheln kann. Lone Pine liegt direkt am Centennary Highway No. 5, wenn man von dort aus weiter Richtung City fährt, kommt man am Ende des Highways an die Straße zum Mount Cooth-tha. Es ist der schönste Aussichtspunkt den ich kenne, mit einem herrlichen Blick über Brisbane und weit in den Südwesten. In dem Restaurant kann man übrigens gut essen und genießt dabei abends noch einen traumhaften Blick auf die nächtliche Skyline.
Am Fuß des Mount Cooth-tha liegt der Botanische Garten. Der Eintritt ist frei und der Park wunderschön.

Einen Tag später geht es zurück nach Kuala Lumpur. Dieses Mal haben wir sogar noch länger Aufenthalt und machen nachmittags eine Stadtrundfahrt, alleine mit einem persönlichen Führer. Im Shopping Center neben den Petronas Towers bringen wir ein bisschen Geld unter die Leute. Ansonsten hindert uns leider das schlechte Wetter (heftigste Regenfälle) an intensiveren Besichtigungen, aber der Eindruck von Kuala Lumpur ist wirklich gut!